Name, Vorname: Vossen, Christina
Nationalität: deutsch
Stadt, Land: Ulsteinvik, Norwegen
Studiengang, Abschluss: Schiffsmaschinenbau, Diplom
Abschlussjahr: 2010
Arbeitgeber, Position: Rolls-Royce Marine AS, Shiptechnology Offshore Systems – Senior Engineer

Warum haben Sie sich damals für die TUHH entschieden und war das aus heutiger Sicht gut?
Ich wählte Schiffsmaschinenbau, weil ich mich für technische Dinge und die maritime Industrie interessierte. Für mich war es die richtige Entscheidung und ich bereue sie nicht.

Können Sie sich an den ersten Eindruck erinnern, den die TUHH auf Sie gemacht hat?
Eine kleine Hochschule mit einem netten Campus. Nicht überlaufen und deshalb war es einfach, andere Menschen kennen zu lernen. Zahlenmäßig ein gutes Verhältnis zwischen Studenten und Lehrkräften/Professoren.

Wie würden Sie Ihre Zeit an der TUHH zusammenfassen?
Es war eine harte Zeit mit viel Arbeit, viel Spaß und einem hervorragenden Team um mich herum. Ich lernte, wie man scheitert und wieder auf die Beine kommt, und dass Teamwork einen wichtigen Anteil am Erfolg hat.

Wo wohnen Sie jetzt, was gefällt Ihnen dort und was ist der größte Unterschied zu Hamburg?
Seit drei Jahren wohne ich auf einer kleinen Insel an der Westküste von Norwegen. Ulsteinvik hat 6.000 Einwohner und ist von der maritimen Industrie geprägt (drei unterschiedliche Werften und Schiffskonstrukteure, mehrere Reeder, Lieferanten und Unterlieferanten der maritimen Industrie). Die Menschen sind entspannt und sie genießen die Natur, beim Skifahren, Wandern, Jagen, Segeln und Angeln. Der größte Unterschied zu Hamburg? Die Größe, die Umgebung, die Natur …

In welchem Bereich arbeiten Sie derzeit?
Ich habe zur Zeit mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu tun und bin außerdem in der Maschinenbauabteilung tätig, wo ich als Projektingenieurin am Detail-Engineering von Offshore-Schiffen mitarbeite.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus und welches Fachwissen benötigen Sie dafür?
Im Grunde ist jeder Arbeitstag anders. Mal kann der Tag aus Projektbesprechungen, Kundentreffen oder Meetings mit Behörden und Klassifikationsgesellschaften bestehen. Mal besteht er aus Berechnungen, Zeichnungen und Selbststudium. Außer Fachwissen sind Projektmanagement, Teamwork und Teamführung wichtige Faktoren. Hinzu kommen soziale Kompetenzen – wie man mit Kollegen,
Kunden und Lieferanten umgeht.

Welche persönlichen Empfehlungen geben Sie für einen guten Berufseinstieg in Ihrer Branche?
Seien Sie offen! Seien Sie risikobereit! Versuchen Sie und scheitern Sie! Bauen Sie ein Netzwerk auf! Erweitern Sie Ihren Horizont und dehnen Sie Ihren Komfortbereich von Zeit zu Zeit aus! Und haben Sie keine Angst vor einem Arbeitsplatzwechsel nach einem Jahr. Wenn die Arbeit Ihnen keinen Spaß macht, können Sie nicht gut arbeiten. Ziehen Sie weiter und finden Sie einen neuen Job mit den Herausforderungen, die Sie suchen.

Wenn Sie der Präsident der TUHH wären …
… würde ich darauf abstellen, den hohen Standard unserer Ausbildung beizubehalten und versuchen, die Wirtschaft in den universitären Alltag (Vorlesungen) mehr einzubinden. Gastdozenten aus der Industrie sollten eine wichtige Rolle spielen. In den höheren Semestern würde ich mehr auf Projektarbeit als „nur“ auf Vorlesungen setzen. Ich würde versuchen, mehr Industriepartner auch außerhalb Norddeutschlands zu gewinnen.