Name, Vorname: Espinosa Gutierrez, Gabriela
Nationalität: Mexikanisch
Stadt, Land:
Studiengang/Abschluss:
Abschlussjahr:
Arbeitgeber/Position:

Warum haben Sie sich damals für die TUHH entschieden und war das aus heutiger Sicht gut?
Nach meinem Studium der Umweltschutztechnik in Mexiko wollte ich unbedingt ein Masterstudium in Deutschland wegen der Sprache und Innovationstradition des Landes anschließen. Hamburg fand ich als internationale Metropole sehr attraktiv, jedoch war die Kombination aus technischer Uni und MBA-Studium der entscheidende Faktor. Es bestätigt sich für mich immer wieder, dass das eine sehr gute Entscheidung war. Dank der Ausbildung als Ingenieurin an der TUHH und der Managementkenntnisse, die ich am NIT erworben habe, bin ich in der Lage, die Herausforderungen im Job ganzheitlich zu betrachten.

Was war Ihre Motivation, dieses Studienfach und diesen Beruf zu wählen?
Der Umweltschutz ist für mich immer ein wichtiges Thema gewesen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, in einem anderen Gebiet mit Leidenschaft zu arbeiten. Ich weiß aber auch, dass wirtschaftlicher Fortschritt und Umweltschutz Hand in Hand gehen müssen, um eine echte nachhaltige Entwicklung unserer Weltgesellschaft gewährleisten zu können.

Wie war Ihr Werdegang, nachdem Sie die TUHH verlassen haben?
Ich habe zwei Jahre in Hamburg als Umweltberaterin gearbeitet. Während dieser Zeit habe ich viele Industriezweige kennengelernt, Standorte besichtigt und bin viel gereist. Danach kam ich an die TUHH zurück und bekam die Chance, am Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz zu promovieren. Ich entwickelte ein Projekt für eine Wasserbilanz für meine Heimatstadt in Mexiko. Seit einigen Jahren arbeite ich als Projektmanagerin bei Knoell Germany und erstelle ökologische Risikobewertungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Was ist das Tollste an Ihrem jetzigen Job?
Ich finde es faszinierend, dass man sehr komplexe Prozesse der Natur in langfristigen Zeitreihen am Computer simulieren kann. Ich arbeite mit Kollegen aus vielen verschiedenen Fachrichtungen zusammen und jeder hat eine andere Aufgabe. Diese Multidisziplinarität finde ich nicht nur spannend, sie ist für ganzheitliche Lösungen unbedingt notwendig. Wenn ich es dann schaffe, dass alle die Projektziele unterstützen, die Kommunikation zwischen den Facheinheiten gut funktioniert und wir alles im projizierten Zeit- und Kostenrahmen schaffen, dann fühlt sich das toll an!

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus und welche Kompetenzen brauchen Sie dafür?
Als Projektmanagerin muss ich viel kommunizieren. Mein Arbeitstag ist geprägt von Teammeetings, Telefonaten und Kundenkommunikation, einen großen Teil der Zeit verbringe ich damit, Arbeit zu organisieren und Ergebnisse für die Risikobewertung zu interpretieren und zu kommunizieren.

Was haben Sie vom TUHH-Studium über die fachlichen Kenntnisse hinaus mitgenommen?
Während des Studiums habe ich nicht nur die deutsche Kultur und Arbeitsweise kennengelernt, sondern auch Menschen aus vielen verschiedenen Ländern. Da habe ich die kulturellen Unterschiede wahrgenommen und gelernt, dass jeder anders tickt und es je nach Land verschiedene Mentalitäten gibt. Diese Erfahrung hilft mir heute, mit Leuten aus der ganzen Welt effektiv zu kommunizieren und zu arbeiten. Darüber hinaus habe ich aufgrund des Doppelmasterstudiums gelernt, besser mit Stress umzugehen und unter Zeitdruck Prioritäten zu setzen. Aber auch, dass harte Arbeit viel Spaß machen kann, wenn sich eine gute Atmosphäre mit Freunden und Kollegen bildet.

Wo haben Sie in Hamburg neben dem Studium am liebsten Ihre Zeit verbracht?
In meiner Freizeit bin ich häufig mit Freunden an der Alster oder in Planten und Blomen spazieren gegangen. Und ich war auch sehr gerne Salsa tanzen auf der Reeperbahn oder mit Freunden in Kneipen mit Livemusik, um ein Bier zu trinken. Das war fast ein Wochenendritual.

Gab es während der Zeit an der TUHH ein unvergessliches Erlebnis?
Unvergesslich war die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, von der einige Spiele sogar in Hamburg stattfanden. Die Partystimmung auf den Straßen, die voll waren mit Touristen aus aller Welt, das war einfach großartig. Die größte Party, die ich je gesehen habe.

Was würden Sie allwissende Forschende aus der Zukunft fragen?
Ob sie Leben im All gefunden haben und wie sie mit Lebenswesen von anderen Planeten kommunizieren.

Wenn Sie Präsidentin der TUHH wären …
… würde ich das Fach Nachhaltigkeit in allen Studiengängen als Pflichtvorlesung einführen mit gezielten Übungen je nach Fachrichtung. Somit könnten die Studierenden schon sehr früh lernen, die Aspekte der Nachhaltigkeit in der Produktion und in Innnovationsprozessen im Auge zu haben und einzubinden.