Effiziente Auftragszuordnung im Horizontaltransport von Containerterminals - Anne Schwientek verteidigt erfolgreich ihre Dissertation

Im April verteidigte Anne Schwientek erfolgreich ihre Dissertation. Sie untersucht darin, wie Containertransporte im Horizontaltransport auf einem Seehafen-Containerterminal zwischen der Seeseite und dem Lager effizient durchgeführt werden können. Dies ist essentiell für reibungslose Prozesse bei der Ent- und Beladung der Schiffe. Ein wesentliches Entscheidungsproblem dabei ist die Zuordnung von Transportaufträgen zu Fahrzeugen. Obwohl dieses Forschungsthema oft untersucht wurde, lag der Fokus oft nur auf einem spezifischen Terminal oder einer bestimmten Zuordnungsmethode. Das Ziel des Promotionsvorhabens ging darüber hinaus und stellt eine generische Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Eigenschaften eines Terminals (wie Größe, Equipment, Layout), Zuordnungsmethoden (wie kürzeste Distanz, längste Wartezeit) und Leistungsfähigkeit des Terminals (wie Containerbrücken-Produktivität, gefahrene Wegstrecken) dar. Die Untersuchung wurde mit Hilfe eines Ereignis-diskreten Simulationsmodells in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt.

In der ersten Stufe wurden relevante Terminaleigenschaften identifiziert. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass je nach Ausprägung einer Eigenschaft unterschiedliche Zuordnungsmethoden zu einer höheren Leistungsfähigkeit des Terminals führen. Dies ist bei der Lagerzuordnung (der Zuordnung von Containern zu spezifischen Positionen im Lager), der Terminalgröße und dem eingesetzten Equipment der Fall. Diese drei Terminaleigenschaften wurden in der zweiten Stufe detaillierter analysiert. Die Terminalgröße und der gewählte Equipmenttyp lassen sich zumindest kurzfristig nicht von einem Terminalbetreiber beeinflussen, sondern stellen eine strategische Entscheidung dar. Dem gegenüber lassen sich die Lagerzuordnung und die Zuordnungsmethode im Horizontaltransport vergleichsweise leicht verändern, so dass sich je nach priorisierter Zielgröße eine gute Kombination finden lässt. So kann ein Terminal z. B. für den Fall, dass ein Schiff zügig gelöscht und beladen werden muss, den Fokus vor allem auf die Containerbrücken-Produktivität setzen. Für den Fall, dass die Abfertigung weniger zeitkritisch ist, kann es sinnvoll sein, über die gefahrenen Wegstrecken Energie und damit Kosten zu sparen.

Bei den Zuordnungsmethoden war insbesondere eine Methode erfolgreich, die verschiedene Zielgrößen für die Leistungsfähigkeit des Terminals über Punktwerte einbezieht. Andere Zuordnungsmethoden, die z. B. darauf abzielen, gefahrene Distanzen zu minimieren oder Wartezeiten zu reduzieren, verbesserten meist nur eine Zielgröße. Insgesamt identifizierte die Untersuchung einige grundsätzliche Zusammenhänge für eine effiziente Auftragszuordnung im Horizontaltransport. Belastbare Antworten für ein spezifisches Terminal lassen sich jedoch nur finden, wenn die entsprechende Kombination der Terminaleigenschaften untersucht wird, da in manchen Fällen das Zusammenspiel einiger Parameter große Auswirkungen haben kann.