Kontakt: Ronja Grumbrecht, M.Sc.
Die Veränderungen in der Art der Energieerzeugung durch den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energie bringen auch Veränderungen für das Stromversorgungssystem mit sich. Der vermehrte und weiter steigende Anteil an fluktuierender erneuerbarer Energie durch die Nutzung von Windkraft und Solarenergie im noch nicht dafür ausgelegten Stromsystem kann dazu führen, dass ein Teil dieser Energie nicht genutzt werden kann. Deshalb muss das Stromerzeugungssystem in den kommenden Jahren an diese neuen Gegebenheiten angepasst werden. Eine entsprechende Maßnahme ist eine weitergehende Flexibilisierung des Systems.
Dies hat auch Auswirkungen auf die energetische Abfallverwertung, die einen Anteil an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von ca. 2,7 % und an der "erneuerbaren" Wärmeerzeugung von ca. 7,4 % ausmacht.
Vor diesem Hintergrund werden Flexibilisierungsoptionen der energetischen Abfallverwertung vertieft untersucht. Dazu wird zunächst die Notwendigkeit einer weitergehenden Flexibilisierung im Stromversorgungssystem beleuchtet. Anschließend werden die bereits verfügbaren und grundsätzlich unmittelbar nutzbaren Flexibilisierungsmöglichkeiten der deutschen Abfallwirtschaft aufgezeigt und analysiert. Ausgehend davon werden zukünftige Potenziale identifiziert, quantifiziert und analysiert. Dabei werden neben den vorhandenen und zukünftig denkbaren Technologien – die die Stromerzeugung mit der Erzeugung von Wärme und Methan koppeln – auch die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen und Hemmnisse berücksichtigt.
Insgesamt wird ein flexibler Einsatz der Ressource Abfall zur Energieerzeugung angestrebt, der folgende Aspekte umfasst:
- Effizientere und stoffstromspezifischere Nutzung vorhandener Abfallressourcen
- Erhöhung des Flexibilisierungsgrades der Energieerzeugung und -bereitstellung
- Identifikation von vorhandenen Hemmnissen und benötigten Rahmenbedingungen
Die Ergebnisse dieser Potenzialanalyse werden im Weiteren am Beispiel der Hamburger Abfallwirtschaft weitergehend untersucht, indem verschiedene Konzepte für die Energieerzeugung aus Abfall in Hamburg erarbeitet, analysiert und bewertet werden.