Forschungsbericht 2014



Modellierung der mechanischen Eigenschaften verstärkter Metallschäume auf unterschiedlichen Skalen (DU 405/7-1)

Institut: M-10
Projektleitung: Alexander Düster
Mitarbeiter/innen: Stephan Heinze
Laufzeit: 01.01.2014 — 31.12.2016
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Offenporige Metallschäume sind ein bereits seit mehreren Jahrzehnten bekanntes bionisches Material, welches dem Aufbau von Röhrenknochen nachempfunden wurde. Es kann für lasttragende Leichtbaukonstruktionen und zur Absorption kinetischer Energie, z.B. beim Autocrash, eingesetzt werden. Der Grund, warum sich Metallschäume trotz dieser positiven Eigenschaften bisher nicht etabliert haben, liegt in der geringen Festigkeit und dem relativ niedrigen Energieabsorptionsvermögen der üblicherweise verwendeten Aluminiumschäume sowie deren meist schlecht reproduzierbaren mechanischen Eigenschaften. Durch eine neuartige Beschichtung von Aluminiumschäumen mit nanokristallinem Nickel mittels Elektrodeposition konnten die Reproduzierbarkeit, das mechanische Verhalten, z.B. die Plateauspannung (Festigkeit), und das Energieabsorptionsvermögen deutlich verbessert werden. Damit es zu einer tatsächlichen Anwendung dieses innovativen Hybridschaums (Aluminiumschaum + Nickelbeschichtung) kommen kann, ist eine umfassende Kenntnis des Materialverhaltens erforderlich. Ein Ansatz für die numerische Beschreibung und die Simulation des Deformationsverhaltens solcher Hybridschäume fehlt bisher. Das Ziel des vorliegenden Projekts ist es, das Zug-, Druck-, Schub- und Torsionsverhalten der Hybridschäume experimentell zu untersuchen und auf der Basis dieser Versuche das Materialverhalten der Hybridschäume auf der Mikro- und der Makroskala zu simulieren. Durch die entsprechenden Simulationen erwarten die Antragsteller ein besseres Verständnis der komplexen mikromechanischen Vorgänge bei der Deformation von Hybridschaummaterialien. Des Weiteren sollen sie Aufschluss über die Struktur-Eigenschafts-Beziehungen des Schaums geben und eine gezielte Untersuchung des Beschichtungseinflusses gestatten. Auf Basis der erhaltenen Ergebnisse soll eine Optimierung des Schaumaufbaus, z.B. Steggeometrie und Beschichtungsdicke, erfolgen.