Forschungsbericht 2014



Politisches Handeln in digitalen Öffentlichkeiten mit Bezug zur sozialen Reproduktionskrise

Institut: M-1
Projektleitung: Gabriele Winker
Mitarbeiter/innen: Kathrin Ganz
Laufzeit: 02.06.2014 — 31.05.2018

Viele Menschen erleben, wie erhöhte Anforderungen in Beruf und Familie, auch durch neuartige Web 2.0 Anwendungen, zu wenig Zeit für Sorge für sich und andere lassen. Dies ist Folge politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen. Durch Privatisierungen im Pflege- und Gesundheitsbereich, Ökonomisierung der Bildungslandschaft, Prekarisierung von Erwerbsarbeit, restriktive Hartz-Gesetze sowie neoliberale Familienpolitik entsteht ein Mehr an Sorgearbeit in den Familien bei gleichzeitig erhöhter Erwerbsquote von Frauen. Dieses Projekt fragt danach, wie Netz-Aktvist_innen ebenso wie Web 2.0 Anwender_innen in digitalen Öffentlichkeiten mit diesen Problemen umgehen. Wo gibt es politische Handlungsansätze zur gemeinschaftlichen Problemlösung und wo fordern digitale Öffentlichkeiten weitere finanzielle und zeitliche Ressourcen und verschärfen damit die Care-Krise.

Publikationen

  • Ganz, Kathrin: Feministische Netzpolitik. Eine Perspektive für die Gestaltung der digitalen Gesellschaft. Zentrale Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin (Hg.): Wissenschaftlerinnen-Rundbrief 2/2014, 2014.
  • Ganz, Kathrin: Nerd-Pride, Privilegien und Post-Privacy. Eine intersektional-hegemonietheoretische Betrachtung der Netzbewegung feminia politica(2): S. 47-59, 2014.
  • Ganz, Kathrin: Soziale Gerechtigkeit in der digitalen Gesellschaft. Eine intersektionale Spurensuche im politischen Diskurs der Netzbewegung Soziale Technik(4): S. 8-10, 2014.