OSI (Open Source Innovation)
Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte befassen wir uns mit dem Entstehen neuer Produkte und Dienstleistungen in offenen Innovationsprozessen. Offene Innovationsprozesse zeichnen sich im Gegensatz zu traditionellen geschlossenen Innovationen dadurch aus, dass die Akteure ihre Innovationen offenlegen („free revealing“), ohne hierfür eine unmittelbare Gegenleistung zu erwarten. Wir betrachten insbesondere Open Collaborative Innovation (OCI), bei der mehrere Akteure zusammenwirken, und Single User Innovation (SUI), bei der ein Einzelakteur auf Grund seiner nicht befriedigten Nutzungsbedürfnisse als Innovator aktiv wird. Die Forschung des Instituts für Technologie und Innovationsmanagement betrachtet solche offenen Innovationsprozesse aus 3 Blickwinkeln: 1. Open Collaborative Innovation: Der Erfolg von Open Collaborative Innovation (OCI), bspw. bei der Entwicklung von Open Source Software (OSS), hat das Potenzial Internet-basierter verteilter Entwicklungsprozesse eindrücklich demonstriert. In den letzten Jahren zeigen zahlreiche Beispiele, dass die bei der OSS beobachtbaren Prinzipien auch außerhalb der Software-Branche einsetzbar sind, für Nutzer neue Wege der Partizipation eröffnen, für Unternehmen zusätzliche Innovationspotenziale erschließen und vielfach zu wirtschaftlich verwertbaren Resultaten führen. Die Prinzipien von Open Collaborative Innovation lassen sich auch in den Bereichen Open Content (digitale Produkte) und Open Design (tangible Produkte) wieder finden. Der Forschungsschwerpunkt untersucht die Organisation und Praxis von OCI-Projekten aus der Unternehmens- sowie aus der Community-Perspektive. Zielsetzungen, Instrumente und Erfolgsperzeptionen beider Gruppen werden analysiert und gespiegelt. Zur Untersuchung der genannten Themenkomplexe werden in mehreren Teilprojekten unterschiedliche Forschungsansätze und Methoden eingesetzt. Die qualitative Arbeit im Rahmen von Fallstudien mit dem Ziel der Modellbildung wird in großzahligen Befragungen, Conjoint-Analysen und Analysen sozialer Netzwerke fortgeführt. 2. Single User Innovation: Der Forschungsschwerpunkt Single User Innovation (SUI) beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie individuelle Anwender durch Kontext, Motivationsfaktoren und verfügbare Ressourcen zu Innovation stimuliert werden. Zum einen liegt der Fokus dabei auf Innovationen, die im Nutzungsumfeld des Anwenders, d. h. extern von Firmen stattfinden. Welche sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Barrieren verhindern das Auftreten von SUI bzw. wie kann diese gefördert werden? Zum anderen wird untersucht, ob die Kreativität und Innovativität von Anwendern auch innerhalb von Firmen relevant ist. Dabei stehen solche Mitarbeiter im Vordergrund, die die Produkte ihres Unternehmens in ihrer Freizeit selbst intensiv nutzen und so zu User Innovatoren werden (Embedded Lead User). Diese Personen nehmen eine besondere Stellung im Innovationsprozess von Firmen ein, da sie externes Wissen intern verfügbar machen. Im Rahmen der Forschung zum Thema SUI kommen sowohl explorative, qualitative Methoden als auch großzahlige, quantitative Methoden zum Einsatz. 3. Vergleichende Analyse: Wir untersuchen die Bedingungen für das Zustandekommen von OCI und SUI sowie marktliche und außermarktliche Interaktionen zwischen beiden Modellen und einem traditionellen Hersteller-basierten Innovationsmodell. Hierzu verwenden wir u.a. mikroökonomisch und spieltheoretisch fundierte Ansätze. Aktuelle Forschungsschwerpunkte 1. Open Collaborative Innovation und das Zusammenspiel zwischen profitorientierten Unternehmen und freiwilligen Community-Teilnehmern. Darunter:
2. Single User Innovation und ihre mögliche Einbindung durch und in Unternehmen. Darunter:
3. Vergleichende Analyse von OCI und SUI
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