Studie zur Erfassung der Patientenzufriedenheit „MyProm"

 

  • Informationen über die Studie
  • Hilfestellung zur Installation der APP bzw. Software für Studienteilnehmer

     

     

    MyPROM - Entwicklung einer Serious Games App zur Erfassung der Patientenzufriedenheit

    Nach einer Operation ist die Erfassung des Genesungsverlaufs ein wesentlicher Bestandteil, um etwaige Probleme frühzeitig zu erkennen und frühzeitig gegensteuern zu können. Für Implantate beim Gelenkersatz wurde dafür bereits 1979 das Endoprothesenregister Schweden eingeführt, das als erstes alle Erstimplantationen und Revisionen von Hüftendoprothesen erfasste. Die Register wurden dann nach und nach um andere Gelenke und detailliertere Informationen erweitert (Abbildung 1). Da sich die Qualität der Implantate mit der Zeit immer mehr verbessert hat, liegt heute der Fokus vermehrt auf der Dokumentation der Unterschiede in der Versorgung zwischen Kliniken oder sogar Ärzten (z.B. im National Joint Registry von England und Wales). In der Zwischenzeit ermöglichen die Register auch die Identifikation von operationsspezifischen Variablen, welche maßgeblich zum Erfolg des Gelenkersatzes beitragen. Derartige Register gibt es heute in vielen Ländern. Das Ausmaß der erfassten Variablen wie Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, Implantatyp, Gewicht, BMI (Body Mass Index), Operateur, Krankenhaus, Zugang, PROMs (Patient Reported Outcome Measures), Medikation, variiert stark zwischen den jeweiligen Registern. Gemein ist allen Registern, dass das Hauptaugenmerk auf der Revision bzw. der Re-operation liegt. Die körperliche Aktivität nach der Operation, die Rückschlüsse auf die Lebensqualität zulassen würden, fehlt zumeist vollständig. PROMs sind geeignet um die Patientenzufriedenheit zu erfassen, werden derzeit aber nur vereinzelt und von wenigen Registern und nur an diskreten Zeitpunkten erhoben. Eine Einigkeit über zu erhebende PROMs und die Zeitpunkte dafür besteht nicht. Das wirkliche Befinden des Patienten im heimischen Umfeld im kontinuierlichen Verlauf wird derzeit noch von keinem Register und auch nicht bei klinischen Studien zur Einführung von neuen Implantaten erhoben. So wird im Extremfall ein Patient, der im Rollstuhl mit seiner Prothese sitzt, als Erfolg gewertet. Ein weiteres Problem von PROMs ist, dass die subjektiven Kennwerte derzeit über die Aussendung von Fragebögen oder internetbasierten Fragebögen mit Rücklaufquote von deutlich unter 10% ermittelt werden.

    Diese Situation gilt es dringend zu verbessern. Deswegen wurde mit dem Projekt “Evaluation des Erfolges von Prothesenoperationen über die individuelle Patientenzufriedenheit und Patientenaktivität” begonnen, dessen zentraler Bestandteil die  Entwicklung der MyPROM App ist. Sie soll die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Datenerfassung über Smartphones nutzen, um aussagekräftige und valide Informationen über die subjektive Befindlichkeit der Patienten und damit über den tatsächlichen Behandlungserfolg nach Prothesenimplantation zu gewinnen. Wir hoffen damit einen Beitrag zu leisten, um die Transparenz und Informationsqualität über die Befindlichkeiten von Patienten nach Prothesenoperationen zu verbessern.

    Eine verbesserte Rücklaufquote bei der Erfassung der PROMs soll durch die bequeme digitale Eingabe und Übermittlung der Daten erreicht werden. Zwei in der App eingebettete Spiele (Sudoku und Candy Match 3) bieten einen zusätzlichen Anreiz, die App regelmäßig zu benutzen. Gleichzeitig ist durch die Nutzung von Smartphones eine Erfassung der Aktivität in Form der erfassten Schrittzahlen möglich.

    Das Forschungsvorhaben wird von Prof. Dr. Michael Morlock vom Institut für Biomechanik der Technischen Universität Hamburg Harburg (TUHH) koordiniert. Beteiligt an dem Projekt sind die Schön Klinik Hamburg Eilbek unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Frank Lampe, Chefarzt des Zentrums für Endoprothetik, sowie die PatientZero Games GmbH, ein Hamburger Startup, welches sich auf die Entwicklung von Serious Games im eHealth Bereich spezialisiert hat. Das Konsortium hat sich über die Gesundheitswirtschaft Hamburg gefunden, die wesentlich für die Vernetzung der Kooperationspartner gesorgt hat.

    Das Projekt wird gefördert von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg.

     

    Abbildung 1:   Hüft- und Kniegelenkersätze werden heute nahezu überall durch Register erfasst. Hauptziel dieser Register ist die frühzeitige Identifikation von Systemen oder Verfahren mit erhöhter Komplikationsrate (links: beidseitige Hüftendoprothese; rechts: .Knieendoprothese in 2 Ebenen.